22. Spieltag
SG Wöpkendorf- SV Traktor Kirchdorf 2:2 (2:0)
Kampf, Wille und sehr viel Leidenschaft – Kirchdorf versetzt Wöpkendorf in Schockstarre.
Am 22. Spieltag traf der SV Traktor Kirchdorf auf den Landesklassenabsteiger aus Wöpkendorf. Der Gastgeber befindet sich mitten in einer Krise. Drei verlorene Spiele in Folge zeigten auch in der Tabelle ihre Wirkung. Die Aufstiegsränge sind in dieser Saison kaum noch zu erreichen. Beim SV Traktor Kirchdorf läuft es hingegen optimal. Mit 3 Siegen gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf konnte sich der SVK ein wenig Luft im Keller verschaffen. Leider konnte der SVK am gestrigen Tag nicht mit voller Kapelle antreten. Führungsspieler mussten ersetzt werden durch Ü35-Spieler. Falko Berger und Ingo Möller stellte sich dieser Herausforderung. Schon in der Hinrunde kamen beide zu Einsätzen in der Kreisoberliga. Bei sehr guten äußerlichen Bedingungen pfiff Schiedsrichter Michael Koltermann den 22. Spieltag in Dettmannsdorf-Kölzow an. Der Gastgeber wollte von Beginn an zeigten, wer der Favorit ist. Kirchdorf ließ sich keinesfalls vom Pressing des Gegners beeindrucken und setzte selber offensive Akzente. In den ersten 15 Minuten hielten beide Mannschaften das Tempo hoch. Wöpkendorf kam immer wieder durch Fernschüsse gefährlich vor das Kirchdorfer Tor. Kirchdorf versteckte sich keinesfalls und konnte spielerisch dagegenhalten. Nach einem Eckball von der linken Seite, kam Martin Slomski im Strafraum freistehend zu Kopfball und erzielte die Führung. Kirchdorf war durch diesen Treffer nicht schockiert. Immer wieder wurde der pfeilschnelle Richard v. Randow gesucht, aber nur selten gefunden. In der 37. Spielminute musste der SVK dann einen herben Rückschlag hinnehmen.
Nachdem Youngster Tobias Rummler im Mittelfeld offensichtlich gehalten wurde, dies aber nicht durch den Schiedsrichter geahndet wurde, ließ er sich zu einer unnötigen Aussage hinreißen. Die Konsequenz ließ nicht lange auf sich warten und Schiedsrichter Koltermann schickte ihn vorzeitig duschen. Mit dieser roten Karte bewies er seinem Team einen Bärendienst. Tobias Rummler sah seinen Fehler unmittelbar danach ein und zeigte Charakter. Die Entschuldigung ließ nicht lange auf sich warten. Mit 10 Spielern und einem 1:0 Rückstand sanken die Chancen, was Zählbares aus Wöpkendorf mitzunehmen. In der 40. Spielminute kam es dann knüppeldick für den SVK. Der Gastgeber erhöhte auf 2:0. Die Kirchdorfer Defensive war in dieser Phase zu passiv und nicht nah genug an den Gegenspieler. Wieder war es Martin Slomski der zur Stelle war. Mit einem fulminanten Drehschuss erhöhte er auf 2:0. Kurz nach Wiederanpfiff wäre der SVK fast zum unerwarteten Anschlusstreffer gekommen, doch Steven Schwiemann scheiterte aus Nahdistanz kläglich. Kurz darauf ertönte der Halbzeitpfiff. Kirchdorf musste aufgrund der Unterzahlsituation umstellen und so nahm Trainer Sebastian Steinitz einige taktische Wechsel vor. Konrad v. Randow übernahm die freigewordene Position im zentralen Mittelfeld und sollte so für mehr Struktur im Kirchdorfer Spiel sorgen. Stürmer Steven Schwiemann wurde zurück beordert und sollte nun die rechte Außenbahn beackern. In der Kabine sah man nicht nur enttäuschte Gesichter, sondern auch Spieler die hochmotiviert waren. Trotz des 2-Tore Rückstands waren die Kirchdorfer fest entschlossen, das „ Ding „ noch zu drehen. Jetzt waren die starken Charaktere im Blau/Weißen Trikot gefragt. Hochmotiviert und mit jeder Menge Wut im Bauch kamen die Kirchdorfer aus der Kabine.
Nur 2 Minuten nach Wiederanpfiff hatte Richard v. Randow die riesen Chance, das 2:1 zu erzielen. Nach einem punktgenauen Abschlag von Torwart Erik Paeplow landete der Ball beim Torjäger. Unter starker Mithilfe des Wöpkendorfer Torwarts ging der Ball schlussendlich rein und der Jubel war grenzenlos. Zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt kam der Anschlusstreffer für den SVK. Wöpkendorf war in der Folgezeit sehr verunsichert und zeigte dies auch. Kirchdorf dominierte die Anfangsphase der zweiten Halbzeit und kam zu guten Möglichkeiten. Daniel Eichstädt hätte das 2:2 erzielen können, doch er scheiterte diesmal am starken Torwart. Ab der 60. Spielminute übernahm das wieder das Heimteam die Initiative und kam zu guten Kontermöglichkeiten die sich nun vermehrt ergaben. Aus Kirchdorfer Sicht wurden sie zum Glück nicht entscheidend zu Ende gespielt oder kläglich vergeben. Der SVK lauerte immer noch auf den“ Lucky Punch“, der sich noch ergeben sollte. Je länger die Partie andauerte umso nervöser wurde der Tabellensechste aus Wöpkendorf. Die Verunsicherung war nun spürbar und das wollte der SVK ausnutzen. Zum Ende der Begegnung kamen unsere beiden Oldies ins Spiel und sollte mit ihrer Erfahrung für noch mehr Druck sorgen.
In der 88. Spielminute war es dann soweit. Ein langer Ball segelte in den Strafraum und Kirchdorf nutzte die Unordnung in der SG-Abwehr eiskalt aus. Johannes Nehls kam zum Abschluss. Sein Schuss landete vor den Beinen von Richard v. Randow der den besser postierten Nebenmann sah. Sein Bruder netzte dann zum 2:2 ein. Der Wille war der Schlüssel zum Erfolg. Konrad v. Randow krönte mit dem Ausgleich seine gute Leistung und zeigte durch seinen enormen Einsatzwillen, wozu der SVK in der Lage sein kann. Trainer Sebastian Steinitz glaubte felsenfest daran, das auch in Unterzahl hier was möglich sei, verriet er später im Interview.
Mit dieser Einstellung/ Moral ist der SVK für den Abstiegskampf gewappnet. In den kommenden Spielen wird der ein oder andere Spieler an diese Partie zurückdenken und viel Kraft daraus ziehen. Nach dieser Leistung rückt das Team um Kapitän Denis Kehring noch näher zusammen und bewies Zusammenhalt in jeder Phase.“ Auch ein 2-Tore Rückstand in Unterzahl kann gedreht werden, wenn jeder für jeden kämpft, fügte Abwehrchef Silvio Schacht hinzu. Schon am kommenden Wochenende geht es wieder um wichtige Kreisoberligapunkte. Zu Gast wird die SG Divitz sein. Der Mitaufsteiger rangiert ebenso wie der SV Traktor Kirchdorf oberhalb der Abstiegsgrenze. Mit einem Erfolg würde man die Konkurrenz auf Abstand halten. Das Hinspiel ging in Divitz deutlich mit 4:0 verloren. Der SVK pocht auf eine Revanche……
Es spielte:
Erik Paeplow, Denis Kehring(K), Silvio Schacht, Johannes Nehls, Rico Spakowski( 77. Ingo Möller), Tobias Rummler, Marcel Jasmund, Konrad v. Randow, Steven Schwiemann ( 85. Falko Berger), Daniel Eichstädt, Richard v. Randow
Bank: Gregor Renner
Trainer: Sebastian Steinitz
Betreuer: Steffen Ebert
Schiedsrichter: Michael Koltermann
Fotografin: Isabell Schröder
Tore:
1:0 Martin Slomski
2:0 Martin Slomski
2:1 Richard v. Randow
2:2 Konrad v. Randow