17. Spieltag
SG BSV Löbnitz/TSG Zingst – SV Traktor Kirchdorf 0:0 (0:0)
Auswärtsfluch beendet, Kirchdorf holt den ersten Punkt in der Ferne
Am vergangenen Samstag reiste der SV Traktor Kirchdorf zum direkten Tabellennachbarn nach Löbnitz. Der Gastgeber rangiert nur einen Punkt und zwei Plätze vor dem SVK. Um den direkten Kontakt nicht zu verlieren musste mindestens ein Remis her.
Nach dem gelungenen Rückrundenauftakt war die Euphorie natürlich hoch, in Löbnitz was Zählbares mitzunehmen. Der Gastgeber sorgte in der Vorwoche ebenfalls für Furore. Die Spielgemeinschaft besiegte den Tabellenzweiten aus Niepars mit 0:3.
Den Auswärtsfluch kann man nur beenden, wenn alle Spieler an ihre Grenzen gehen, dies sagte Trainer Sebastian Steinitz vor dem Spiel seinen Spielern. Auswärtsspiele sind in dieser Saison für den SVK kein Segen. Alle Spiele in der Ferne gingen verloren und somit steht der SVK in der Auswärtsstatistik auf dem letzten Platz.
Wie gewohnt musste der SVK auf einige Spieler aus der Vorwoche verzichten. Marcel Jasmund, Denis Kehring, Andreas Hannemann sowie Steven Schwiemann fehlten allesamt. Trotzdem reiste der SVK mit 14 hochmotivierten Spielern an, um den ersten Auswärtssieg einzufahren. Ersatzkapitän Daniel Eichstädt führte die Kirchdorfer zum ersten Mal in dieser Saison auf das Spielfeld und übernahm damit die Regie auf dem Platz.
Kirchdorf begann die Partie keinesfalls verhalten. Mit Pressing versuchte man den Gegner in der eigenen Hälfte einzuschnüren und Fehler zu provozieren. Dies gelang teilweise sehr gut und Kirchdorf kam oftmals zum Abschluss. Wirklich gefährlich wurde es aber nicht für das Tor von Jonas Jörn. Das Kirchdorfer Spiel zeichnete sich durch hohe Laufbereitschaft und viel Kampfgeist aus. Genau das wollte der Trainer von seinen Schützlingen sehen.
Die Spielgemeinschaft präsentierte sich enorm verunsichert und zeigte kaum Offensivaktionen die gefährlich wurden für das Kirchdorfer Tor. Außer einem Abseitstreffer, den Schiedsrichter Rene Dräger gute erkannte, war nichts zu sehen von der Offensivabteilung der Heimmannschaft.
Die einzig nennenswerte Torchance im ersten Spielabschnitt hatte Torjäger Richard v. Randow auf Kirchdorfer Seite. Einen Freistoß von Tobias Rummler, konnte Torwart Jonas Jörn nur nach vorne abprallen lassen. Der völlig freistehende Richard v. Randow vergab die riesen Möglichekeit mit 1:0 in Führung zu gehen.
In der 36. Spielminute ging dann Steffen Ebert ohne Einwirkung des Gegners zu Boden. Beim Passspiel verdrehte er sich so stark das Knie, dass die Partie für 30 Minuten unterbrochen werden musste. Schiedsrichter Rene Dräger entschied sich dafür die restlichen Minuten an das Spielende heranzuhängen, sodass beide Mannschaften den Schock in der Halbzeitpause verdauen konnten. Steffen Ebert wurde mit dem Notarzt nach Stralsund gebracht. Mit dieser unschönen Aktion verabschiedeten sich beiden Mannschaften in die vorgezogene Halbzeitpause.
Der SVK war mit der ersten Spielhälfte zufrieden. Die taktische Umsetzung, die vor Spielbeginn ausgegeben wurde, funktioniert. In der Halbzeitpause musste Trainer Steinitz zwei Wechsel vornehmen. Für den schwerverletzten Steffen Ebert kam Clemens Klein in die Partie. Zudem kam Gregor Renner zu seinem Saisondebüt. Er ersetzte den angeschlagenen Falk Arelt in der Offensivabteilung.
Der zweite Spielabschnitt entwickelte sich nun für den SVK zu einer reinen Abwehrschlacht. Der Gastgeber kam hochmotiviert aus der Kabine und zeigte nun ein anderes Gesicht. Die Zweikämpfe und Emotionen wurden nun intensiver. Viel Unruhe kam durch Außen in die Partie. Anhänger heizten zudem die Stimmung auf dem Platz durch sinnlose Kommentare weiter an. Schiedsrichter Rene Dräger hatte alle Hände voll zu tun um die Gemüter beider Lager zu beruhigen.
Spielerisch kam vom SVK nicht mehr viel. Die Kirchdorfer konzentrierten sich nun auf die Abwehrarbeit. Das Innenverteidigerduo Schacht / Nehls zeigte eine resolute Vorstellung und klärte, was zu klären war.
Kirchdorf setzte nun alles daran, das 0:0 über die Zeit zu bringen. Der Druck des Gastgebers wurde immer stärker. Die Heimmannschaft war aber im Torabschluss zu harmlos, sodass es vorerst beim 0:0 blieb. Kirchdorf zog die konsequente Abwehrtaktik weiter durch und hatte damit sichtbaren Erfolg. Immer wieder lauerte Richard v. Randow auf eine Kontersituation wenn der Gegner weit aufgerückt war. Diese Chancen ergaben sich nun. Meist konnte der schnelle SVK Stürmer nur durch Foulspiel gestoppt werden. Leider unternahm Schiedsrichter Rene Dräger nichts dagegen. Frust und Unmut sah man den oft gefoulten Stürmer an. In der 83. Spielminuten kam es wie es kommen musste. Richard v. Randow ließ sich nach einem wiederholten Foulspiel an ihm provozieren und schubste den gegnerische Spieler. Das Resultat war die Ampelkarte, denn zuvor bekam er schon gelb wegen Ballwegschlagens.
Der Gastgeber hatte nun das erreicht, was er durch die vielen Fouls wollte – die Unbeherrschtheit eines Kirchdorfers mit Folge der Roten Karte. Die Kirchdorfer Bank musste darauf reagieren und brachte Richard Perschke in die Partie. Er sollte nun dafür sorgen, die Bälle vorne zu sichern und damit die nötige Zeit von Uhr zunehmen.
Kirchdorf versuchte alles um das Remis über die Zeit zu retten. Der Kräfteverlust war nun allen Kirchdorfer anzusehen. Der tiefe Platz, der zweitweise moorähnliche Zustände annahm, tat sein Übriges. Entlastungsangriffe gab es nur noch vereinzelt durch Rechtsverteidiger Marcus Haker, der seine guten konditionellen Vorteile ausnutzte. Dies half dem Kirchdorfern in der schweren Schlussphase enorm. Die lange Nachspielzeit, aufgrund der vorzeitigen Halbezeitpause überstand der SVK schadlos. Am Ende war der Wille der Mannschaft ausschlaggebend für den ersten Punktgewinn im der Fremde.
Nach Spielschluss schaute man in zufriedene aber geschaffte SVK-Gesichter. Die schwere Verletzung von Steffen Ebert mussten die Kirchdorfer erst einmal verdauen. Natürlich spielte dieser schreckliche Gedanke eine große Rolle. Diesem Punktgewinn widmen wir selbstverständlich unserem verletzten Spieler, fügte Kapitän Daniel Eichstädt hinzu. Mit dieser Einstellung können wir auch woanders unsere nötigen Punkte gegen den Abstieg holen, sagte Neuzugang Tobias Rummler nach dem Spiel. Dem SVK- Reporter schrie er dann noch hinterher „ Am kommenden Sonntag möchte ich wieder eine solche starke kämpferische Leistung von meinem Team sehen“. Mit diesen Worten verabschiedete er sich in die Kabine.
Am kommenden Sonntag steht das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm. Dann reist der SVK zur Landesligareserve nach Trinwillershagen.
Für Kirchdorf spielten:
Erik Paeplow, Christoph Ody, Marcus Haker, Silvio Schacht, Johannes Nehls, Steffen Ebert( 36.min Gregor Renner), Tobias Rummler, Daniel Eichstädt(K), Mirko Ebert( 81.min Richard Perschke), Falk Arelt( 36.min Clemens Klein ), Richard v. Randow
Trainer: Sebastian Steinitz
Bank: –
Schiedsrichter : Rene Dräger
Tore: –
Fotograf: Isabell Schröder